
Die Wimbachklamm liegt im Berchtesgadener Land im Bergsteigerdorf Ramsau. Ihr Besuch wird normalerweise verbunden mit einer Wanderung ins Wimbachgries, einem Hochtal, das über weite Flächen mit Schuttströmen bedeckt ist. Der Fluss fließt weitgehend unterirdisch. Die Wimbachklamm gilt dabei oft nur als Nebenattraktion für die schöne Tageswanderung mit Blick auf den Watzmann.
Grandioses Kleinod der Natur
Die Klamm hat tatsächlich nur eine Länge von ca. 200 m. Sie ist klein, aber fein. Wer den kostenlosen Weg um die Klamm herum wählt, verpasst einen Ort, an dem das Wasser auf imposante Art und Weise zeigt, welch große Kraft es besitzt und sogar Steine es nicht schaffen, dieser Kraft standzuhalten.
Der Fluss kommt erst unweit der Klamm im Hochtal an die Erdoberfläche und hat auf seinem Weg ins Tal am Ende der Eiszeit die Wimbachklamm geformt. Heute stürzt das Wasser in tosenden Wasserfällen in die enge Felsschlucht.
Das dominierende Gestein der Klamm ist der Dachsteinkalk, doch mit der Macht des Wassers, Gestein abzutragen, kommen auch noch andere Gesteinsschichten zutage, die bei der Abtragung durch das Wasser ausgefallene Strukturen im Stein hervorgebracht haben und die Klamm abwechslungsreich gestalten. Große Gesteinsbrocken zieren hier und da das Ufer des reißenden Flusses, der sich mit gurgelnden Wassermassen seinen Weg virtuos ins Tal bahnt.
Brücken und Stege ermöglichen die Wanderung an den steilen Felsen der Klamm entlang, an deren Steinwänden hier und da Versteinerungen zu sehen sind. Sie zeugen davon, dass hier einst vor langer Zeit ein Meer existiert haben muss.

Empfehlenswert ist ein Besuch der Klamm in den Monaten, in denen es grünt. Die üppige Pflanzenwelt an den Hängen zeigt auf diese Weise die gesamte schöpferische Kraft der Natur. Die wilde Kulisse der Wimbachklamm erinnert an die unbändige Kraft der Entstehung und Entwicklung der Natur, bei der Wasser und Stein eine maßgebliche Rolle spielen, nämlich die, dass zu einem Zeitpunkt schließlich Pflanzen entstehen können, unter anderem solche, wie sie in der Wimbachklamm zu sehen sind. Der Mensch ist in dieser Entwicklung der Naturkräfte wie ein kleines Puzzleteil im großen Wunder Natur.
Zu beachten: die Klamm ist nur von einer Seite aus zugänglich. Es ist die Seite unten vom Parkplatz aus gesehen. Kurz vor der Wimbachklamm gibt es Automaten, an denen der Eintritt bezahlt werden muss. Wenn du durch die Klamm hindurch gegangen bist, kommt eine Drehtür. Einmal durch diese Tür hindurch, gibt es kein Zurück mehr in die Klamm, du müsstest den Eintritt erneut bezahlen.




© Text und Fotos: Claudia Bauch